Pressetermin Forschungsprojekt 11.01.18 -
tryanderror - 19.03.2018
Projekt Mantrailing - Riechen Hunde DNA?
Ein Forschungsprojekt der Universität Leipzig geht der Frage nach, wie
zuverlässig sogenannte Mantrailer-Hunde die individuelle Geruchsspur eines
Menschen unter realen polizeilichen Einsatzbedingungen verfolgen können.
Nun liegen aktuelle Forschungsergebnisse des Mantrailing-Projekts des
Instituts für Rechtsmedizin und der Hochschule der Sächsischen Polizei vor.
Ergebnis: es konnte weltweit erstmalig nachgewiesen werden, dass neben
Speichel auch isolierte DNA aus Blut als Schlüsselreiz für die Aufnahme einer
Geruchsspur durch Hunde geeignet ist.
Die vollständige Mitteilung findet ihr hier:
http://www.uni-leipzig.de/service/kommunikation/medienredaktion/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=7575
Der Pressetermin fand ein großes mediales Echo, z.B. hier
https://www.mdr.de/wissen/hunde-riechen-dna-100.html
Allerdings wurden in manchen Veröffentlichungen einige Fakten falsch wiedergegeben. So war zu lesen " Über eine Entfernung von bis zu zehn Kilometern können sie den Geruch eines Menschen wahrnehmen."
Dazu gibt es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Belege.
Auch ist ganz klar festzuhalten, dass die Studie weder gezeigt, noch untersucht hat, ob Hunde DNA riechen können. Vielmehr wurde gezeigt, dass die isolierte DNA aus Blut als Schlüsselreiz für die Hunde zur Geruchsspurverfolgung geeignet ist.
RE: Pressetermin Forschungsprojekt 11.01.18 -
tryanderror - 24.03.2018
Apotheken-Umschau vom 15. März 2018
unter der Überschrift
Hunde riechen DNA
ist zu lesen:
"Gerichtsmediziner der Uni Leipzig haben nachgewiesen, dass Hunde die Erbsubstanz erschnüffeln. In ihrer Studie mit sieben Tieren, die in 670 Versuchen die Spur von Menschen verfolgten, zeigten sie, dass Vierbeiner bei der Personensuche zuverlässige Ergebnisse liefern. Die Forscher entnahmen dem Blut von sieben Probanden DNA und präparierten Schaumstoffteile mit dem Erbgut. In 97 Prozent der Fälle verfolgten die Hunde die richtige Spur und fanden den Menschen, zu dem die DNA gehörte."
Solche (mangelhaft recherchierten) Artikel stellen leider ein völlig falsches Bild von den tatsächlich erzielten Forschungsergebnissen dar. Bereits die Überschrift ist fehlerhaft, da das Wichtige ? (Fragezeichen) als Schlusszeichen fehlt und gibt nicht das Ergebnis wieder, welches in den Versuchen erzielt wurde. Wie aus dem Paper zu entnehmen ist, wurden nicht 670 Versuche, sondern 61 Versuche mit den Geruchsproben von DNA durchgeführt. Weiterhin wurde klar formuliert, dass isolierte DNA aus Blut
als Schlüsselreiz für die Aufnahme einer
Geruchsspur durch Hunde geeignet ist. Die Schlussfolgerung, dass Hunde DNA riechen kann aus den Ergebnissen der Versuche nicht gezogen werden. Dafür bedarf es noch weiterer intensiver Forschung.