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Mantrailing - Begriffe
#1

Je nach Ausbildungsmethode und Ausbilder finden sich verschiedene Begriffe die im Zusammenhang mit Mantrailing Anwendung finden. Folgende Begriffe werden oft verwendet.

Der Begriff Mantrailing setzt sich aus den englischen Worten „man“ für „Mensch“ und „trailing“ für „eine Spur verfolgend“ zusammen und bezeichnet in der polizeilichen Fachsprache die individuelle Personensuche mit speziell ausgebildeten Hunden. Vor diesem Hintergrund ist auch die Wahl der Begrifflichkeiten Personensuchhund oder Personenspürhund anstelle der im Sachzusammenhang verwandten „anglizierten“ Begriffe 
„Mantrailing“ für die Tätigkeit der Suche, 
„Mantrailer“ für den eingesetzten Hund bzw. das eingesetzte Team Hundeführer/Hund 
zu betrachten. 

Dabei findet man den Begriff im Amerikanischen sowohl als "man trailing" als auch als "mantrailing".  Dabei wird das Mantrailing ganz klar einer bestimmten Sucharbeit mit dem Hund zugeordnet. Es bezeichnet die Suche nach einer Person anhand ihres Individualgeruchs. Der Hund verfolgt die individuelle Geruchsspur eines ganz bestimmten Menschen.

In wissenschaftlichen Arbeiten ist der Begriff des Mantrailing nur sehr selten zu finden. Nach hiesigem Kenntnisstand existieren nur zwei Arbeiten im Sachzusammenhang. Zum einen HARVEY, L. M. & HARVEY, J. W. 2003. Reliability of bloodhounds in criminal investigations. J Forensic Sci, 48, 6 und zum zweiten HARVEY, L. M., HARVEY, S. J., HOM, M., PERNA, A. & SALIB, J. 2006. The use of bloodhounds in determining the impact of genetics and the environment on the expression of human odortype. J Forensic Sci, 51, 1109-14. Derzeit wird ein Forschungsprojekt  am Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig durchgeführt. Leif Woidtke forscht dort zu dem Thema: „Menschlicher Individualgeruch als forensisches Identifizierungsmerkmal“. Mit der Forschungsarbeit soll u. a. herausgefunden werden, wie lange die menschliche Geruchsspur mit Mantrailern verfolgbar ist. Insbesondere sollen die Ergebnisse auch der Überprüfung der Zuverlässigkeit des Mantrailings als forensisches Beweismittel dienen. Erste Erkenntnisse und wissenschaftliche Grundlagen zum Phänomen Mantrailing wurden in dem Buch " Mantrailing - Fakten und Fiktionen " im Herbst 2016 veröffentlicht. 

Abzugrenzen davon ist der Begriff "mantracking". Darunter ist am ehesten die Fährtenarbeit mit dem Hund unter Nutzung eines Geruchsgemisches des Individualgeruchs und des aufgrund von Bodenverletzungen entstehenden Geruchs zu verstehen. 

Vielfach wird für die zu legende Geruchsspur der Ausdruck Trail verwendet. Eine Person wird beauftragt, eine bestimmte Strecke zu Fuß zurückzulegen und am Ende mehr oder weniger versteckt, auf das Suchteam zu warten. Die Person, welche diesen Trail legt bzw. der Helfer oder sprachlich weniger schön, das Opfer, das gefunden werden soll, wird auch als "Runner" bezeichnet. Dabei kommt dem Runner einer wichtige Aufgabe bei der Ausbildung zu. Er bestätigt in der Regel den Hund für seine richtige Suchleistung mittels Futter oder Streicheleinheiten und ist damit wesentlich am Ausbildungserfolg des Suchteams beteiligt. 

Bei der Ausbildung der Hunde zur Personensuche ist es erforderlich, dass diese lernen, eine bestimmte Person zu finden. Dabei wird dem Hund ein Gegenstand mit dem Geruch der zu suchenden Person zum riechen vorgehalten. Diesen nennt man Geruchsartikel. Als Geruchsartikel sind, je nach Ausbildungsstand des Hundes, alle vorstellbaren Dinge, wie z. B. Bekleidung, Zigarettenkippen aber auch Körperflüssigkeiten geeignet. Der Auswahl des Geruchsartikels kommt im Strafverfahren eine besondere Bedeutung zu. 



In der Ausbildung der Hunde werden verschiedene Szenarien abgebildet. So bezeichnet der Begriff "Negativ" die Anzeige des Hundes, dass er aktuell keinen mit dem Suchauftrag übereinstimmenden Geruch wahrnimmt. Ebenfalls wird darunter verstanden, dass der dem Hund vorgehaltene Geruchsartikel den Geruch einer Person enthält, welche sich nicht am Suchort befunden hat oder aber auch, dass sich überhaupt kein menschlicher Geruch an dem Gegenstand befindet.

Nicht eindeutig verwendet wird der Begriff "Cartrail". Während einerseits davon gesprochen wird, wenn die Spur der zu suchenden Person mittels eines Fahrzeuges gelegt wurde dabei aber ungehinderter Luftaustausch mit der Umgebung möglich war (Krad, Cabrio, geöffnete Fenster) spricht die engere Auslegung davon, dass die Spur der zu suchenden Person mittels eines Fahrzeuges gelegt wurde und kein ungehinderter Luftaustausch mit der Umgebung möglich war (Luftaustausch ausschließlich über die reguläre Belüftung/Klimaanlage des Fahrzeuges).
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Mantrailing - Begriffe - von tryanderror - 21.08.2015, 20:47

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