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Geschrieben von: tryanderror
06.03.2023, 21:01
Forum: Veranstaltungstipps
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Vom 05.09. bis 07.09. findet endlich wieder das nunmehr 5. Symposium für Odorologie im Diensthundewesen statt.

Nachdem die letzten Veranstaltungen in Hamburg bzw. Rheinbach durchgeführt wurden, geht es in diesem Jahr nach Österreich an die Universität Salzburg.

Mehr dazu hier https://www.h-brs.de/de/idt/termin/symposium-odorologie und hier https://odorologie.de/symposium/

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Geschrieben von: tryanderror
06.03.2023, 20:52
Forum: Veranstaltungstipps
- Keine Antworten

Veranstaltungstipp:

Am 06./07. Mai 2023 findet in Hünenberg (ZG) das Schweizer Hundesymposium 2023 mit dem Schwerpunkt Nasenarbeit statt.

Weitere Infos sind auf der Webseite  https://www.hundesymposium.ch zu finden.)
Schwerpunkt Nasenarbeit  06./07. Mai 2023 Hünenberg (ZG)
Schwerpunkt Nasenarbeit

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Geschrieben von: tryanderror
19.03.2018, 17:41
Forum: Mantrailing - Allgemeines
- Keine Antworten

Zur Mantrailing- Studie der Universität Leipzig ein schöner Filmbeitrag :

https://www.sachsen-fernsehen.de/koennen...en-434467/

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Geschrieben von: tryanderror
19.03.2018, 17:37
Forum: Veranstaltungstipps
- Keine Antworten

Von Dienstag, 4. September, bis Donnerstag, 6. September 2018, findet am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zum vierten Mal das Symposium "Odorologie im  Diensthundewesen" statt.
Faszinosum Spürhunde
„Dem Geruch auf der Spur“

Tagungsort
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Campus Rheinbach
Hörsaal 1 und 2
von-Liebig-Straße 20
53359 Rheinbach


Themenschwerpunkte    

  • Archäologie-Spürhunde

  • Einsatzerfahrung und Planung

  • Geruchsdifferenzierung

  • Lernverhalten von Hunden

  • Naturschutz und Medizin

  • Riechen und Geruch

  • Schleppjagd mit der Meute

  • Schweißfährte und Jagdgebrauchshunde

  • Sprengstoffsuche

  • Trainingshilfsmittel

  • Vermisstenspürhunde 
Anmeldung unter folgendem Link möglich https://www.h-brs.de/de/symposium-odorologie

Den Flyer dazu gibt es hier 

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Geschrieben von: tryanderror
19.03.2018, 17:21
Forum: Forschungsreihe Uni Leipzig
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Das Mantrailing war in den zurückliegenden Jahren vereinzelt Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen (A. M. Curran, P. A. Prada, & K. G. Furton, 2010; Harvey & Harvey, 2003; R. A. Stockham, 2004; Wolf, 2016). Diese Untersuchungen sind jedoch in ihrer forensischen Aussagekraft eingeschränkt, da sie entweder eine geringe Anzahl an Versuchen oder Versuchsteilnehmern aufwiesen, keine Negativproben enthielten oder das Studiendesign nicht den realistischen Einsatzbedingungen entsprach.
In der vorliegenden Studie wurde deshalb erstmals mit einer großen Fallzahl (über 200 Versuche zur Verfolgung gealterter Geruchsspuren) in einer standardisierten Versuchsanordnung unter realistischen Einsatzbedingungen und unter Doppelverblindung den folgenden Fragen nachgegangen:

1. Kann eine Geruchsspur nach Zeiträumen von einem Monat, zwei Monaten, drei Monaten und einem halben Jahr festgestellt und verfolgt werden?
2. Welche Auswirkungen haben Witterungsbedingungen auf die Möglichkeit der individuellen Geruchsspurverfolgung gealterter Geruchsspuren durch Mantrailer?

Eckdaten:

Die Versuche wurden ab Ende 2015 bis Mitte 2017  mit sieben für das Mantrailing ausgebildeten Hunden verschiedener Rassen durchgeführt.

Design Verfolgung gealterter Geruchsspuren:

   

Modellhafte Übersichtskizze des Streckenverlaufs der gelegten Geruchsspur in urbaner Bebauung. Die Spuren werden zeitgleich gelegt. Nach Auslegen der Spur wurden die Spurleger mit einem PKW vom Zielort verbracht. Am Versuchstag musste der Hund anhand eines zufällig aus drei ausgewählten Geruchsartikeln die Geruchsspur der Zielperson oder eine negative Spur differenzieren. Die Zielpersonen waren nicht vor Ort. Am Tag der Ausarbeitung des Trails wird der Hund am Start bzw. im Verlauf der Strecke in einem Winkel von 90° angesetzt, um eine Richtungsvorgabe auszuschließen.

Ergebnisse:

Die individuelle Geruchsspurfeststellung und -verfolgung ist nach Zeiträumen bis zu einem halben Jahr möglich. Unabhängig vom untersuchten Spuralter waren die Hunde in ca. 80% aller Fälle in der Lage, eine individuelle Geruchsspur vor Ort aufzunehmen und eine progressive Spur zu verfolgen. Dabei konnten in über 40% der Fälle die Spur auf mindestens den ersten 100 Metern spurtreu verfolgt werden, wobei der Mittelwert bei über 330 Metern lag.
 

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Geschrieben von: tryanderror
19.03.2018, 16:24
Forum: Forschungsreihe Uni Leipzig
- Antworten (1)

Hintergrund:

Insbesondere der außergewöhnliche Geruchssinn von Hunden und die Tatsache, dass Hunde gut für bestimmte Aufgaben trainiert werden können, haben dazu geführt, dass sich Strafverfolgungsbehörden dies seit langem zu Nutze machen. Bekannt ist die Verwendung von Rauschgiftspürhunden zum Auffinden von Betäubungsmitteln im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen im Freien oder in Räumen. Sprengstoffspürhunde werden bei der Suche nach Sprengmitteln oder Munition, Leichenspürhunde für die Suche nach Blut oder auch Leichenteilen eingesetzt. In allen Fällen ist der gesuchte Gegenstand/ die gesuchte Spur sichtbar oder kann sichtbar gemacht und nachfolgend gegenständlich sichergestellt bzw. beschlagnahmt werden. Als neuere Entwicklung ist zu verzeichnen, dass auch die Geruchsspur des Menschen für die Aufklärung von Straftaten genutzt wird. Dafür ist ein mit dem Geruch der in Rede stehenden Person kontaminierter Gegenstand erforderlich. Mit diesem Geruchsartikel wird der Hund am Tatort konfrontiert. Dabei soll überprüft werden, ob der Hund eine wegführende individuelle Spur ausarbeiten kann. Ist dies der Fall, wird das als Indiz für die Anwesenheit der Person, von welcher der Geruchsartikel stammt, am Tatort gewertet und kann aufgrund des ausgearbeiteten Spurverlaufs ggf. weitere Ermittlungsansätze liefern.

Ziele der Studie:
Ø Ist der Geruch auf einem Geruchsträger so individuell, dass anhand dieser Geruchsproben eine reproduzierbare individuelle Verfolgung der menschlichen Geruchsspur durch Mantrailer möglich ist?
Ø Wird vor Ort das Fehlen einer individuellen Geruchsspur differenziert?


Versuchsaufbau:

   

Modellhafte Übersichtskizze der T-Kreuzung mit Startbereich des Hundes, Entscheidungsbereich und Standort der Zielpersonen. Bei jedem Testlauf mussten Person A und B jeweils 100 m nach links oder 100 m nach rechts den Gehweg entlang gehen und sich anschließend hinter einem Gebäude o. ä. verbergen. Der Hund musste anhand eines zufällig aus drei ausgewählten Geruchsträgers, entweder von einer der beiden Zielpersonen oder einer Person, die nicht vor Ort war (Negativ) die damit übereinstimmende Geruchsspur differenzieren.

Eckdaten:

Die Versuche wurden ab November 2014 über 18 Monate mit sieben für das Mantrailing ausgebildeten Hunden verschiedener Rassen durchgeführt.


Für die Versuche wurden Proben von 190 Personen im Alter von 7 bis 86 Jahren verwendet. Es handelte sich um 134 männliche und 56 weibliche Versuchsteilnehmer.  

Neben Achselschweiß bzw. Speichel wurde von sieben Personen 100ml Blut durch Venenpunktion entnommen und daraus mittels Isopropanol-Präzipitation durch das RMI die DNA isoliert. Der DNA-Gehalt pro 1000 µl Pufferlösung betrug zwischen 0,7245 ng/µl und 1,386 ng/µl. Jeweils 100 µl der Pufferlösung  wurden auf eine Schaumstoffronde aufgetropft und als Geruchsprobe verwandt.

Insgesamt wurden 675 Versuche, davon 61 mit DNA durchgeführt.

Ergebnisse:

-      Die Erfolgsquoten waren unabhängig vom Geruchsartikel (Schweiß, Speichel oder DNA) vergleichbar ( 
-      Diensthunde: Sensitivität 0,98 (Median 0,99), Spezifität 0,97 (Median 0,96). Erfolgsquote insgesamt 82%, 
-      private Rettungshunde:Sensitivität 0,95 (Median 0,95), Spezifität 0,75 (Median 0,68). Erfolgsquote insgesamt 65%
-      DNA Geruchsproben enthalten ausreichend Merkmale für die individuelle Verfolgung der Geruchsspur einer Person.

Die vorliegende Studie demonstriert erstmals, dass DNA-Proben als Geruchsartikel ausreichende Informationen für den Hund zur individuellen Geruchsspurverfolgung enthalten. Sie hat jedoch nicht untersucht, ob die vom Hund in der Umwelt aufgenommenen Geruchsreize zur Spurverfolgung ebenfalls auf DNA beruhen. Dies bedarf weiterer Forschung.

Quelle: WOIDTKE, L., DREßLER, J. & BABIAN, C. 2018. Individual human scent as a forensic identifier using mantrailing. Forensic Science International, 282, 111-121. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2017.11.021

Die Studie gibt es hier: https://my.hidrive.com/lnk/h9PSMbt0

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Geschrieben von: tryanderror
19.03.2018, 15:44
Forum: Forschungsreihe Uni Leipzig
- Antworten (1)

Projekt Mantrailing - Riechen Hunde DNA?
Ein Forschungsprojekt der Universität Leipzig geht der Frage nach, wie
zuverlässig sogenannte Mantrailer-Hunde die individuelle Geruchsspur eines
Menschen unter realen polizeilichen Einsatzbedingungen verfolgen können.
Nun liegen aktuelle Forschungsergebnisse des Mantrailing-Projekts des
Instituts für Rechtsmedizin und der Hochschule der Sächsischen Polizei vor.
Ergebnis: es konnte weltweit erstmalig nachgewiesen werden, dass neben
Speichel auch isolierte DNA aus Blut als Schlüsselreiz für die Aufnahme einer
Geruchsspur durch Hunde geeignet ist.

Die vollständige Mitteilung findet ihr hier: http://www.uni-leipzig.de/service/kommun...ab_id=7575


Der Pressetermin fand ein großes mediales Echo, z.B. hier

https://www.mdr.de/wissen/hunde-riechen-dna-100.html

Allerdings wurden in manchen Veröffentlichungen einige Fakten falsch wiedergegeben. So war zu lesen " Über eine Entfernung von bis zu zehn Kilometern können sie den Geruch eines Menschen wahrnehmen."
Dazu gibt es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Belege.

Auch ist ganz klar festzuhalten, dass die Studie weder gezeigt, noch untersucht hat, ob Hunde DNA riechen können. Vielmehr wurde gezeigt, dass die isolierte DNA aus Blut als Schlüsselreiz für die Hunde zur Geruchsspurverfolgung geeignet ist.

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Geschrieben von: tryanderror
28.12.2016, 20:00
Forum: Mantrailing - Allgemeines
- Keine Antworten

Herkömmlich wird unter einem Cartrail verstanden, dass der Geruch einer Person auszuarbeiten ist, welche sich mit einem Kraftfahrzeug fortbewegt hat. Prinzipiell könnte jede Fortbewegung des Spurenlegers, die mit höherer Geschwindigkeit verursacht wurde darunter fallen, beispielsweise auch die mittels Fahrrad. Das trennscharfe Kriterium ist hier jedoch nicht zwingend die Geschwindigkeit sondern vielmehr der ungestörte Austausch der Umgebungsluft mit dem Fahrzeuginnenraum. Per se ist dieser beim Fahrrad- bzw. Motorradfahrer nicht beschränkt. Daher erfolgt nur die Betrachtung von umschlossenen Fahrerkabinen. Auch dabei ist zu differenzieren, handelt es sich um einen nur gering eingeschränkten Luftaustausch mit der Umgebung, wie es bei Fahrten mit offenem Fenstern bzw. Schiebedächern oder gar bei einem Cabrio mit geöffnetem Verdeck der Fall ist oder erfolgt ein Luftaustausch ausschließlich über die Lüftungsanlage des Fahrzeuges.

Anders als zur Thematik alter Trails sind dazu auch keine ansatzweisen Forschungsarbeiten bekannt. Aus eigenen Versuchen kann bestätigt werden, dass die Ausarbeitung von Trails, die dergestalt gelegt wurden, dass eine Person in einem Fahrzeug mit geöffneten Fenstern bei Stadtverkehr üblicher Geschwindigkeit von 30 bis zu 50 km/h saß, einen auch nach mehreren Stunden auszuarbeitenden Trail erzeugte.

Daher wird für die folgenden Betrachtungen unter dem Begriff Cartrail ausschließlich der Sachverhalt umfasst, dass sich eine Person in einem Fahrzeug entfernt hat, bei welchem der Luftaustausch mit der Umgebung ausschließlich über die Lüftungsanlage des Fahrzeuges gewährleistet wurde.
Bei der Bewertung der, ggf. theoretischen Möglichkeiten zur „Machbarkeit“ der Ausarbeitung eines Cartrails ist auf die Anzahl der durch die Fahrzeugbelüftung nach außen gelangenden Bestandteile der Geruchsspur abzustellen. Die häufigste Erklärung der Erzeugung menschlichen Geruchs ist die Vorstellung, dass menschlicher Geruch neben körpereigenen metabolischen Abbauprodukten durch bakterielle Wirkung auf abgestorbene Hautzellen und Sekrete produziert wird. Verschiedene Sachliteratur nimmt auf die von Syrotuck genannte Anzahl von 40.000 Zellen pro Minute, also ca. 667 Zellen/s Bezug. (Syrotuck, 1972) Neuere Studien (Roberts and Marks, 1980, Milstone, 2004) haben einen um den Faktor fünf höhere Anzahl, nämlich etwa 4800 Zellen/s  genannt und andere sprechen sogar von rund 23000 Zellen/s. Mithin eine Verschiebung um fast den Faktor 35.

Welche Menge kann nun theoretisch und praktisch nach außen gelangen?Studien befassen sich mit dem Luftaustausch in Fahrzeugen vor dem Hintergrund der Belastung der Insassen mit Feinstaub. Grundsätzlich stellt die Luftaustauschrate im Fahrzeug bei geschlossenen Fenstern eine nicht-lineare Funktion der Fahrgeschwindigkeit dar. Je nach Fahrzeugtyp erfolgt bis zu 145 mal pro Stunde ein Luftaustausch. (Delfino and Wu, 2012)  Bei Nutzung der Klimaanlage und insbesondere bei Schalterstellung Umluft wurden die Luftaustauschraten rapide abgesenkt und erreichten auch bei höheren Geschwindigkeiten nur noch einstellige Werte. Tendenziell waren die Werte in Abhängigkeit vom Alter des Fahrzeuges erhöht. Je nach Intensität der Lüftung werden bei einem Mittelklassefahrzeug  bis 450 m³/h Luft ausgetauscht. (Ott et al., 2007; Flieger, 2013)

Wird davon ausgegangen, dass sich die Möglichkeit, eine solche Geruchsspur auszuarbeiten proportional zur Anzahl der vorhandenen Geruchsstoffe verhält, ist daraus zu schließen, dass je höher der Anteil vorhandener Geruchsstoffe ist, umso mehr spricht dafür, dass ein Cartrail ausgearbeitet werden könnte. Je nachdem, welche Zahl an Hautzellen, die ein Mensch pro Stunde verliert, zugrunde gelegt wird, ergibt sich eine Anzahl von mehreren Zehntausend Hautzellen pro Kubikmeter Luft, die in einer Stunde nach außen abgegeben werden.

Wird dieses Gedankenexperiment mit der Annahme fortgeführt, dass im günstigsten Falle alle 2,5 Minuten ein kompletter Austausch der Luft erfolgt, bedeutet dies, dass bei der innerorts gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h je nach zugrundegelegter Abstoßrate pro zurückgelegtem Meter über 250 Hautzellen nach außen gelangen. Nach Delfino/Wu ergibt sich ein Partikelverlust zwischen 20 und 40%, so dass 60% der Innenluftpartikel wieder nach außen gelangen. (Delfino and Wu, 2012) Selbst wenn davon ausgegangen wird, dass die Hälfte der Partikel das Fahrzeug nicht mehr nach außen verlässt, weil sich diese im Lüftungssystem absetzen, könnten immer noch mehr als 100 Hautzellen pro Meter aus dem Fahrzeug in die Umwelt gelangen.

Dieses Rechenbeispiel erklärt jedoch nicht die entsprechende Verteilung der nach außen tretenden Geruchsstoffe nachdem diese das Fahrzeug verlassen haben. Es ist zu erwarten, dass diese sich entsprechend der physikalischen Gesetze verteilen und absetzen. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Größe der Hautzellen eine Dicke von 0,5 – 3 μm und einen Durchmesser von 30 – 40 μm aufweist (Wagner, 2008, Graumann and Sasse, 2005, Yu et al., 2001, Gagna et al., 2009) senken sich diese in Luft je nach Größe etwa 2 bis 5 cm pro Sekunde ab. (Lide, 2005) Bis sie auf den Boden auftreffen und dort ggf. ablagern sind sie zwangsläufig den Einflüssen, die sich durch z. B. Witterungsbedingungen, Fahrzeugverkehr etc. ergeben, ausgesetzt. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die Verwirbelungen, die durch den Einfluss der Geschwindigkeit des fahrenden Fahrzeuges entstehen und dadurch die austretenden Partikel mitreißen.

Anders als bei einem regulären Lüftungsaustausch mit der Umwelt sind unter den Bedingungen einer geschlossenen Fahrzeugkabine sowie der Einstellung der Fahrzeuglüftung auf Umluft und auch bei Klimatisierung die Werte um ein Vielfaches reduziert. Die Werte sind allerdings abhängig von Fahrzeugtyp und –alter. Daraus ist zu folgern, dass aufgrund des geringeren Luftaustausches mit der Umgebung auch weniger geruchsaktive Substanzen aus dem Fahrzeug gelangen und damit die Ausarbeitung einer entsprechenden Spur durch den Hund möglicherweise erschwert ist. Diese Annahme korrespondiert mit den praktischen Beobachtungen, dass der Hund keine weitergehende Spur ausarbeiten kann, wenn der Runner am Ende des Trails mittels verschlossenem Fahrzeug vom Ort verbracht wird.

Unabhängig von den oben benannten Aussagen bedarf es für eine valide Aussage hier noch umfänglicher Versuchsreihen. Es ist keine wissenschaftliche Veröffentlichung bekannt, die sich mit dieser Problematik befasst.

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Geschrieben von: tryanderror
28.12.2016, 19:33
Forum: Mantrailing - Allgemeines
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Zu den vielen Aussagen über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Mantrailings gehört jene zur Durchführbarkeit sogenannter Backtrails. Zu diesem Ausdruck werden jedoch verschiedene Auslegungen verwendet, so dass hier eine entsprechende Konkretisierung erfolgen soll.

Zum einen besteht die Auslegung, dass es sich bei einem Backtrail um eine Spur handelt, bei welcher derjenige, der die Spur gelegt hat, denselben Weg wieder zurückgegangen ist, in ausgeprägter Form in seiner eigenen Fußspur. Andere bezeichnen diese Situation als „Backtrack“. 

   
Darstellung unter Verwendung von Material von ClkerFreeVectorImages, bereitgestellt auf Pixabay https://pixabay.com/, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz CC0 1.0 Universal https://creativecommons.org/publicdomain.../legalcode

Die zweite Auslegung ist so zu verstehen, dass der Hund eine Spur entgegen ihrer zeitlichen Entstehung absuchen kann, ergo von frisch nach alt sucht. Im Folgenden soll unter Backtrail diese zweite Auslegung verstanden werden.  

   
Darstellung unter Verwendung von Material von ClkerFreeVectorImages, bereitgestellt auf Pixabay https://pixabay.com/, lizensiert unter Creative-Commons-Lizenz CC0 1.0 Universal https://creativecommons.org/publicdomain.../legalcode

Grundsätzlich erfolgt die Ausbildung von Mantrailern dergestalt, dass diese einem Geruch folgen sollen, der von alt nach frisch verläuft.Damit wird dem natürlichen Jagdverhalten des Hundes entsprochen. Eine mögliche phylogenetische Erklärung dafür kann darin bestehen, dass sich der Hund vor Domestizierung seine Nahrung suchen musste. Wenn er den Geruch eines für ihn relevanten Beutetiers wahrgenommen hatte, war es von Bedeutung, in welcher Richtung dieses Tier gelaufen ist, ob ggf. die Möglichkeit besteht, es zu jagen und einzuholen. Zu diesem Zweck sind sowohl Zeitinformation und die daraus resultierende Richtungsinformation von Belang. Steen und Wilsson (Steen and Wilsson, 1990) und danach auch Wells und Hepper (Wells and Hepper, 2003) hatten nachgewiesen, dass Hunde in der Lage sind, die Richtung einer Spur zu bestimmen. Darüber hinaus hatten Hepper und Wells (Hepper, 2005) eben-falls herausgefunden, dass dafür (nur) fünf Schritte erforderlich sind. Sie errechneten eine Zeitdifferenz von etwa ein bis zwei Sekunden, innerhalb derer eine für den Hund erkennbare Veränderung eingetreten sein muss, die er zur Richtungsbestimmungen nutzen kann. Weitere Arbeiten, die insbesondere die in Rede stehende Fallgestaltung der Richtungsbestimmung von alt nach frisch untersucht haben, sind hier nicht bekannt. Es steht also außer Frage, dass Hunde in der Lage sind, die Zeitinformation einer Spur und damit deren Richtungsverlauf zu erkennen. 

Praktische Erfahrungen lassen vermuten, dass es dem Hund mit zunehmendem Alter der Spur schwerer fällt, diese Zeitinformation zu erfassen. Eine Geruchsinformation scheint jedoch noch vorhanden zu sein. Prinzipiell kann daher auch die Möglichkeit bestehen, dass ein Hund eine Spur von frisch nach alt, also entgegen des zeitlichen Spurverlaufes arbeiten könnte. Ein Widerspruch tritt jedoch dann zutage, wenn ein und derselbe Hund diese Arbeit leisten soll. Ob ein entsprechendes Such- bzw. Spuranzeigeverhalten dem Hund durch entsprechendes Training beigebracht werden kann, sei dahingestellt. Zum einen muss der Hundeführer dem Hund begreiflich machen, dass er die „Suchrichtung“ von alt auf frisch bzw. umgekehrt wechseln muss. Dies sollte dann ggf. mit einem anderen Anzeigeverhalten des Hundes verbunden sein. Das wäre erforderlich, damit der Hundeführer mangels anderer Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Hund erkennen kann, welche Spur (alt oder frisch) denn der Hund gerade sucht. Wenn überhaupt vorstellbar, dann mit der Beschränkung, dass ein solcher Hund ausschließlich von frisch nach alt sucht.

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Geschrieben von: tryanderror
12.09.2015, 17:19
Forum: Mantrailing - Allgemeines
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Über das Mantrailing Projekt der Polizei Sachsen berichtet der Beitrag im MDR Fernsehen bei MDR um 2 vom 10. September 2015

unter folgendem Link kann der Film derzeit in der Mediathek aufgerufen werden: Mantrailing Polizei Sachsen

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